Für den Züchter ist es wichtig, die Informationen zum Verhältnis von Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) kennen.

Manchmal ist das NPK-Verhältnis auf dem Etikett von Dünger A 10 mal höher als bei Dünger B. Trotzdem soll man laut Anweisung von beiden gleich viel pro Liter Wasser verwenden. Warum? Der Grund dafür sind unterschiedliche Messsysteme.

Möglichkeiten zur Angabe des Nährstoffgehalts

Es gibt verschiedene viele Möglichkeiten, den Nährstoffgehalt von Flüssigdüngern anzugeben. Der NPK-Wert in Flüssigdüngern kann angegeben werden, ohne das Wasser zu berücksichten, in dem die Nährstoffe gelöst sind. Anders ausgedrückt: Ziel ist es, jeden Nährstoff im Verhältnis zu allen anderen im Dünger enthaltenen Elementen anzugeben. Ein als 26–23–29 klassifizierter Dünger hat beispielsweise einen Stickstoffgehalt von 26 % aller in dieser speziellen Mischung enthaltenen Elemente.

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NPK-Werte messen

Eine andere Möglichkeit besteht darin, den NPK-Wert als Vorkommen pro Volumeneinheit auszudrücken. Ein 3–3–2 Flüssigdünger zum Beispiel enthält 3 Gramm Stickstoff pro 100 ml Flüssigkeit. Dies wird als Massenkonzentration (w/v) bezeichnet. Bei dieser Methode wird nur das Volumen berechnet, in dem die Düngersubstanzen gelöst werden.

Die dritte Alternative basiert auf der Menge von NPK, die ein Flüssigdünger enthält. Dieses System wird als Massenanteil (w/w) bezeichnet. 1 Liter Wasser wiegt 1 Kilogramm. Wenn die Komponenten des Flüssigdüngers dazugegeben werden, ergibt sich das Gewicht aus dem des Wassers + Düngesubstanzen und anderen Produkten (Huminsäure, Füllmaterialien). Das Ergebnis: 1 Liter Flüssigdünger wiegt immer mehr als 1 Kilogramm.

Dichte einer Lösung

Die Anzahl von Gramm gelöster Feststoffe pro Liter Wasser wird als Dichte bezeichnet. Eine Dichte von 1 gilt für Wasser, in dem nichts gelöst ist (z. B. destilliertes Wasser). Je mehr Feststoffe gelöst werden, desto größer ist die Dichte. Die Bezeichnung 2–2–1 auf 1,2 Kilogramm schweren Flüssigdünger bedeutet, dass pro 100 Gramm Flüssigkeit 2 Gramm Stickstoff enthalten sind. Multipliziert mit der Dichte ergibt sich die Konzentration, ausgedrückt in w/v (wie im vorhergehenden Absatz erläutert).

Daher sollte man nicht voreilig Schlüsse darüber ziehen, welcher Dünger die höhere Konzentration aufweist, selbst wenn die Etiketten auf zwei Produkten identische NPK-Werte aufweisen. Die Konzentration wird von der Dichte bestimmt. Eine erste Schlussfolgerung ist, dass die mit w/v ausgedrückten Verhältniszahlen größer sind als die mit w/w.

Wenn die Pflanzen ausreichend Nährstoffe bekommen sollen und man zwei Dünger nutzt, die mit w/w NPK-Werten versehen sind, kann folgende Methoden benutzt werden, um herauszufinden wie viel Milliliter von beiden Produkten benutzt werden kann.

- Wenn die Dichte des Produkts bekannt ist, muss diese Zahl mit den angegebenen w/w-Verhältniszahlen multiplizieren werden und man erhält das Verhältnis in w/v. Dadurch erfährt man auch, wie viel Gramm Nährstoffe pro Milliliter enthalten sind.

Beispiel:

Man möchte einen 2–2–1 Dünger mit einer Dichte von 1,2 g/ml verwenden, um einen Stickstoffwert von 100 mg/l in der Lösung zur Bewässerung der Pflanzen zu erreichen. Hierzu wird das Verhältnis mit der Dichte multipliziert: 2g / 100g x 1,2 g/ml = 0,024 g / ml = 24 mg/ml. Damit erhält man die w/v-Konzentration und weiß, dass die Literflasche Dünger 24 g Stickstoff enthält. Wenn man möchte, dass die Nährlösung für die Pflanzen 100 mg enthalten soll, muss diese Menge Stickstoff (100 mg) aus der Flasche mit Düngemittelkonzentrat gewonnen werden. Wenn man weiß, dass 1 Liter Konzentrat 24 g Stickstoff enthält, kann man sich auf eine allgemeine Regel berufen, um herauszufinden, wie viel ml 1 Liter Wasser hinzugegeben werden muss.

Wenn 1ml Konzentrat 24 mg (0,024 g) Stickstoff enthält, erhält man 100 mg in 100/24 = 4,1 ml. Um also das Produkt zu bekommen, das man für die Pflanzen verwenden möchte - ein Flüssigdünger mit 100 mg Stickstoff –, müssen 4,1 ml Düngemittelkonzentrat in einem Liter Wasser aufgelöst werden. Der NPK-Wert in diesem Beispiel zeigt, dass auch 100 mg Phosphor und nur halb so viel (50 mg) Kalium zugeben werden.

Wenn die Dichte des Flüssigdüngers nicht bekannt ist, hat man mehrere Möglichkeiten. Man kann einen sogenannten Dichtemesser verwenden, um die Dichte zu bestimmen oder man kann 1 Liter des Produkts wiegen. Wenn die Dichte immer noch nicht bestimmbar ist, kann des Etikett sehr hilfreich sein. Normalerweise geben Hersteller eine Empfehlung, wie viel Düngemittelkonzentrat pro Liter verwendet werden soll.

Die Methode, um genaue und zuverlässigere Informationen über die Gesamtmenge der Nährstoffe zu erhalten, ist das Messen der elektrischen Leitfähigkeit/EC-Wertes. Dabei ist zu beachten, dass organische Dünger oder Bodenzusätze organische Nährstoffe oder Spurenelemente enthalten, die essenziell für die Berechnungen sind, vom EC-Messgerät aber nicht erfasst werden. Allgemein kann man daher sagen, dass bei der Verwendung von Bodenzusätze, der EC-Wert des Konzentrats etwas niedriger sein sollte als der von mineralischen Bodenzusätzen oder Düngemitteln.

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NPK-Werte messen

Konzentration abhängig von Dichte

Das w/w-Verhältnis zeigt niedrigere Zahlen als das w/v-Verhältnis. Wenn wir zwei Düngemittel vergleichen möchten, müssen wir daher immer zuerst herausfinden, welches Messsystem zur Darstellung der Nährstoffe verwendet wird. Aber auch dann bietet das w/w-Verhältnis keine exakten Informationen zur Konzentration, da diese von der Dichte abhängt. Um herauszufinden, welcher Dünger höher konzentriert ist, können wir die Herstellerangaben zur Dosierung benutzen, wenn Dichte und w/v unbekannt sind.

Die beste Methode: Die gleiche Menge jedes Konzentrats jeweils in einen Liter Wasser geben und bei beiden Lösungen den EC-Wert zu messen. Höherer EC-Wert = höhere Konzentration.

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